Um auf die große Bedeutung von Wasser hinzuweisen, beschlossen die UN 1993, jedes Jahr den 22. März als Weltwassertag zu deklarieren. Damit soll sowohl der hohe Wert des Wassers gefeiert, als auch auf die anhaltende Wasser- und Sanitärkrise hingewiesen werden.
Der Tag des Wassers steht jeweils unter einem besonderen Thema. An den Welttag thematisch angepasst, erscheint gleichzeitig auch der Weltwasserbericht. Informationen und eine Liste der bisher erschienen Berichte finden Sie unter https://www.unesco.de/kultur-und-natur/wasser-und-ozeane/wasser
Der Kernsatz des Jahres 2023 lautete: „Water is a dealmaker for the Sustainable Development Goals, and for the health and prosperity of people and planet. But our progress on water related goals and targets remains alarmingly off track, jeopardizing the entire sustainable development agenda.“
(Wasser ist ein dealmaker (frei übersetzt: „Schlüssel“) für die Welt-Entwicklungsziele und für Gesundheit und Wohlstand der Menschen und den Planeten. Aber unser Fortschritt bei den mit Wasser verbundenen Zielen bleibt alarmierend weit aus der Spur und gefährdet die gesamte Agenda der Nachhaltigkeitsziele.)
https://sdgs.un.org/conferences/water2023
Abbildung: Beziehungen der UN-Entwicklungsziele im Themenfeld Wasser
Quelle: Forschung für Nachhaltigkeit (FONA), Bundesministerium für Bildung und Forschung
In Deutschland verbraucht jeder von uns durchschnittlich 125 Liter Wasser am Tag fürs Waschen, Duschen, Kochen und mehr. Das ist etwas mehr als der weltweite Durchschnitt. (New York 474 l; Peking 100 l; Kampala 40 l) Gleichzeitig nutzt jedoch jede Person um die 4.000 Liter am Tag! Es handelt sich dabei um Wasser, das nötig war, um Lebensmittel und Gegenstände herzustellen. So werden zum Beispiel Obst und Gemüse bewässert, damit sie wachsen. Auch für die Herstellung von Papier, Tischen, Autos und Computern ist Wasser nötig. Dieses „indirekte“ Wasser heißt „virtuelles Wasser“ (oder „Wasser-Fußabdruck“). Der folgende Link öffnet ein Erklärvideo.
https://www.dw.com/de/einfach-erkl%C3%A4rt-warum-du-wasser-verschwendest/video-52519118
Unser täglicher Wasserverbrauch ist unter Berücksichtigung des virtuellen Wassers also deutlich höher, als es auf den ersten Blick scheint. Oft werden Rohstoffe und Produkte aus Weltregionen importiert, die weit weniger Wasser zur Verfügung haben als wir hier im Sauerland. Dann leidet die Bevölkerung doppelt unter den unsicheren Wasserverhältnissen. Denn oft wird der Löwenanteil an Wasser an die Landwirtschaft verteilt, weil hier Devisen erwirtschaftet werden. Gleichzeitig wird viel Wasser durch die Produktionsbedingungen verschmutzt, sodass die Menschen sauberes Trinkwasser teuer kaufen müssen. Doch oft reicht das Geld nicht aus. Unter dieser Situation leiden Frauen und Kinder am meisten.
Wäre es nicht an der Zeit unser Kaufverhalten zu überdenken? Das fängt bei kleinen Dingen an. Unser Luxus, alles zu jeder Jahreszeit kaufen zu können, ist nicht nachhaltig. Lebensmittel der Saison sind auf jeden Fall die bessere Wahl. Im Frühling müssen es natürlich Wildkräuter sein. Giersch und Löwenzahn können zu Salat oder zu einer Gemüse-Lasagne werden. In vielen Gärten wächst seit einigen Jahren auch Bärlauch. Hier das Rezept für eine Bärlauch-Cremesuppe.
Mit der Kampagne "Be the change you want to see in the world" wird jeder Einzelne zum Handeln aufgefordert – jede*r kann durch kleine Veränderungen im Umgang mit Wasser etwas
bewirken.
Die Geschichte des Kolibris wie Wangari Maathai sie erzählt hat:
Eines Tages brach im Wald ein großes Feuer aus, das drohte alles zu vernichten. Die Tiere des Waldes rannten hinaus und starrten wie gelähmt auf die brennenden Bäume.
Nur ein kleiner Kolibri sagte sich: "Ich muss etwas gegen das Feuer unternehmen." Er flog zum nächsten Fluss, nahm einen Tropfen Wasser in seinen Schnabel und ließ den Tropfen
über dem Feuer fallen. Dann flog er zurück, nahm den nächsten Tropfen und so fort.
All die anderen Tiere, viel größer als er, wie der Elefant mit seinem langen Rüssel, könnten viel mehr Wasser tragen, aber all diese Tiere standen hilflos vor der Feuerwand. Und sie sagten zum
Kolibri: "Was denkst du, was du tun kannst? Du bist viel zu klein. Das Feuer ist zu groß. Deine Flügel sind zu klein und dein Schnabel ist so schmal, dass du jeweils nur einen Tropfen Wasser
mitnehmen kannst." Aber als sie weiter versuchten, ihn zu entmutigten, drehte er sich um und erklärte ihnen, ohne Zeit zu verlieren: "Ich tue das, was ich kann. Ich tue mein
Bestes."
Wangari Maathai (1940 – 2011) erhielt den Friedensnobelpreis für ihr Umwelt- und Menschenrechtsengagement.