Wasser (4) - Amphibien

Erdkröte, Foro: NABU Jan Piecha
Erdkröte, Foro: NABU Jan Piecha

Tümpel und Seen sind meist auf natürliche Weise entstanden, wogegen Teiche oft von Menschen angelegt werden. Diese können durchaus als “Ersatzbiotope“ eine Bereicherung in unserer intensiv genutzten Kulturlandschaft sein. Amphibien nutzen diese Gewässer zur Fortpflanzung oder überwintern auch teilweise in ihnen.

Falls man überlegen sollte einen Teich in seinem Garten anzulegen, gilt jedoch einiges zu beachten! Diese sollten nicht an verkehrsreichen Straßen angelegt werden, sonst erleiden die Tiere auf dem Weg zu ihren Laichgewässern den Straßentod. Wichtig sind außerdem eine naturnahe Gestaltung und der Verzicht auf Fische, damit Wasserinsekten und Amphibien ungestört dort leben und sich vermehren können.

 

 

Laichschnüre der Erdkröte im NABU-Biotop bei Böminghausen
Laichschnüre der Erdkröte im NABU-Biotop bei Böminghausen

Sobald es Richtung Frühling geht, es feucht ist und die Temperaturen über 5 Grad klettern, gehen unsere Amphibien in der Dunkelheit auf Wanderschaft zu ihren Laichgewässern. Bei uns im Kreis Olpe fangen die Grasfrösche als erstes an zu wandern, dann folgen Erdkröten und Molche. Die Männchen, die meistens vor den Weibchen eintreffen sind in der Überzahl und dann in einem wahren “Paarungsrausch“ (was viele Weibchen mit ihrem Leben bezahlen müssen, durch die schiere Anzahl der liebestollen Männchen). Die Grasfrösche legen Ballen, Erdkröten Schnüre und Molche wickeln ihre Eier in Pflanzen.

Sobald sich die Kaulquappen und Larven im Sommer “fertig“ entwickelt haben, wandern sie aus ihren Gewässern ab und gehen in ihre Habitate auf dem Land. Wenn diese Geschlechtsreif werden, wandern sie meistens in dieselben Gewässer, wo sie selbst geboren worden sind und pflanzen sich dann wiederum fort. Der Kreislauf fängt wieder von vorn an! Die Kröten, Frösche, Molche und Co. bevorzugen sonnige und bepflanzte Teiche mit unterschiedlichen Wassertiefen (flache und tiefe Bereiche). Je größer, desto besser, aber auch kleine Gewässer werten einen Garten ökologisch auf, auch als Wassertränke und Bademöglichkeit für Vögel und Säugetiere. Technik ist in solchen Teichen meist nicht nötig, wenn genug Wasserpflanzen vorhanden sind, meist hat sich dann auch zu starkes Algenwachstum damit erledigt. Die Pflege in solchen Ersatzbiotopen ist recht unkompliziert und beschränkt sich in der Regel auf das Abkeschern von Algen und Laub.

 

Fadenmolch, NABU Niklas Banowski
Fadenmolch, NABU Niklas Banowski

Neben dem Nass sind aber auch andere Faktoren im pestizidfreien Naturgarten wichtig und erwünscht. Hecken, Trockenmauern, Laub und Totholzhaufen dienen als Versteckmöglichkeiten.

Da unsere 21 einheimischen Amphibienarten allesamt unter Naturschutz stehen, haben wir für diese Gattung eine besondere Verantwortung, aber leider werden wir dieser immer noch nicht gerecht! Klimawandel, Umweltverschmutzung, Lebensraumverlust/-zerstörung, die Zerschneidung von Wanderkorridoren und Biotopen durch Straßen lassen die Bestände schrumpfen. Invasive Arten, der Chytridpilz und andere Gefahren können sie dann ganz auslöschen! Sollten nicht sofort dagegen wirksame Maßnahmen ergriffen werden, haben unsere heimischen Amphibien keine Zukunft mehr!  Wie alle Arten, sind sie ein wichtiger Teil in der Natur, haben aber leider kaum eine Lobby. Umso wichtiger ist es, wenigstens seinen Garten naturnah zu gestalten, z.B. mit einem Teich!